Ab ins Auto und dann mal raus aus Berlin in die Elbtalaue, genauer gesagt nach Lenzen. Eine ehemalige Stadt, die zum Teil im ehemaligen Sperrgebiet der DDR lag.
Die Elbtalaue
Die Elbtalaue im äußersten Nordwesten Brandenburgs in der Prignitz ist wie gemacht für alle, die gerne Stille tanken und entschleunigen möchten. Dörfliche Idylle und der weite Horizont über einem der wenigen noch naturnahen Flüsse in Mitteleuropa prägen das Bild. Als Biosphärenreservat steht die Elbtalaue unter dem Schutz der UNESCO. Kein Wunder, dass sich besonders Meister Adebar hier ausgesprochen wohl fühlt. Die flache Landschaft macht die Elbtalaue speziell für Radfahrer zum idealen Ausflugsgebiet.
Wir haben uns in Lenzen in einem Hotel hoch oben für zwei Tage eingemietet und wollten zu Fuß die Gegend und Natur erkunden. So begneteten wir am Abend den Kranichen und anderen Vögeln. Auch die Rinder und Schafe konnten wir sozusagen anfassen. Hier im Vierländereck, in dem 4 Bundesländer in Deutschland zusammenstoßen, da ist nicht wirklich viel los. Aber dafür ist die Natur Genuß pur.
Elbtalaue – meine Bilder
Lenzen und ein bisschen mehr
Lenzen (Elbe) ist eine Stadt im Landkreis Prignitz (Land Brandenburg). Sie ist Sitz des Amtes Lenzen-Elbtalaue, dem auch die Gemeinden Cumlosen, Lanz und Lenzerwische angehören. Die Stadt befindet sich im äußersten Nordwesten Brandenburgs an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen zwischen den Biosphärenreservaten Flusslandschaft Elbe-Mecklenburg-Vorpommern und Flusslandschaft Elbe-Brandenburg. Auf dem Stadtgebiet mündet die Alte Elde in die Löcknitz. Die Elbe fließt entlang der südlichen Stadtgrenze. Nordöstlich der Stadt liegt der Rudower See, der unter anderem vom Nausdorfer Kanal gespeist wird und über einen Abfluss im Südwesten (die sogenannte „Flut“) in die Löcknitz mündet.
1945 wurde Lenzen durch die Sowjetische Militäradministration in Deutschland dem damals neugebildeten Land Mecklenburg-Vorpommern zugeordnet. Mit der Auflösung der Länder in der DDR kam Lenzen 1952 zum Kreis Ludwigslust im Bezirk Schwerin. Im Juni 1952 und nach dem Mauerbau 1961 wurden zahlreiche Familien, darunter Geschäftsleute, Kleinhandwerker und Bauern, innerhalb weniger Stunden aus Lenzen zwangsausgesiedelt. Ab 1961 wurden die Grenzanlagen an der innerdeutschen Grenze immer weiter ausgebaut. Alle Bewohner bekamen halbjährlich einen Vermerk in den Personalausweis, Ortsfremde konnten die Stadt nur nach vorheriger Beantragung und Genehmigung eines Passierscheins über die mit Schlagbäumen gesperrten Zugangsstraßen erreichen. Die Genehmigung wurde in der Regel nur Verwandten ersten Grades erteilt. Seit dem 1. September 1972 gehörte die Stadt Lenzen nicht mehr zum Sperrgebiet.
Am 25. Juni 1969 kam es bei einer Erdgasbohrung in der Nähe von Lenzen zu einer schweren Gasexplosion, bei der ein Mann starb und sechs schwer verletzt wurden, woraufhin diese Bohrungen eingestellt wurden.
Nach der Öffnung der Grenzen 1989 wurde ein provisorischer Fährbetrieb über die Elbe mit Busanschluss nach Gartow eingerichtet. Erst mit der Wende wurde 1990 mit der Wiedereinrichtung der Fährverbindung nach Pevestorf eine Möglichkeit zur Elbüberquerung geschaffen.
Elbtalaue & Lenzen als Video
Lenzen gehörte bei dessen Neugründung 1990 zunächst zum Land Mecklenburg-Vorpommern. Nach einem im Jahr 1991 abgehaltenen Volksentscheid kamen die Stadt und die umliegenden Gemeinden am 1. August 1992 jedoch wie vor 1952 zum Land Brandenburg zurück und wurden in den Landkreis Perleberg eingegliedert, bevor dieser im Zuge der brandenburgischen Kreisreform am 6. Dezember 1993 im neuen Landkreis Prignitz aufging.
Lenzen ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg. Die Altstadt wird seit 1995 schrittweise saniert.
Aufgrund der Lage an der Elbe hatte die Stadt in ihrer Geschichte oft gegen Hochwasser zu kämpfen. So war bis zuletzt auch beim Elbehochwasser 2002 der „Böse Ort“ ein kritischer Deichabschnitt. Der Fluss macht an diesem bisherigen Engpass einen Bogen von etwa 90°, so dass der Wasserdruck nicht seitlich, sondern frontal auf dem Deich lastete. Von September 2005 bis August 2009 wurde der Deich weiter ins Hinterland der Lenzen-Wustrower Elbniederung verlegt, der Elbe dadurch 430 Hektar mehr Überflutungsfläche geboten und knapp 77 Hektar Auwald angelegt.
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