Farbfotografie vs. Schwarzweiß

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Farbfotografie oder Schwarzweiß

Ich weiß nicht ob ein Pro zur Farbfotografie gleich ein Contra zum Schwarzweiß bedeutet. Ich muss gestehen, das ich die Fotografie in schwarzweiß über alles liebe und sie auch hier auf meiner Page pflege. Das heißt aber nicht, dass ich Farbe auf Fotos schrecklich finde.

Farbfotografie – Pro

Es gibt Augenblicke, da finde ich Farbe aussagefähiger als Grautöne. Farbfotos, zum Beispiel zur Blauen Stunde bringt die Stimmung in meinen Augen besser rüber. Wie unterschiedlich die Bilder wirken, das kannst du hier in diesem Beitrag sehen. Dort habe ich im ersten Video alles in Schwarzweiß gehalten und im zweiten Video siehst du dann die Farbe glänzen.

small Blaue Stunde Berlin 2023 22.04.2023 STR04510small Blaue Stunde Berlin 2023 22.04.2023 STR04510 1

Farbe – Contra

Ich finde das Farbe in einem Bild aber auch dafür sorgen kann, dann sich die Augen des Betrachters überfordert fühlen. Oder man einfach nicht mehr weiß wohin man schauen soll. Aber auch hier ist die Wahrnehmung natürlich subjektiv und jeder von uns kann das anderes empfinden.

Die Farbfotografie wird etwa seit den 1930er Jahren kommerziell in der angewandten Fotografie genutzt (Werbe-, Industrie- und Modefotografie), etwa ab 1945 auch im Fotojournalismus. In der ist die Farbfotografie etwa seit den 1970er Jahren etabliert. Als Wendepunkt gilt hier William Eggleston’s Guide im Museum of Modern Art (MoMA) im Jahr 1976. Von einigen Pionieren ist die Farbfotografie jedoch schon aus der Zeit um 1900 bekannt.

small Blaue Stunde Berlin 2023 22.04.2023 STR04498small Blaue Stunde Berlin 2023 22.04.2023 STR04498 1

Pioniere in Farbe

Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski unternahm ab 1905 ein aufwendiges Projekt, das ihn von 1909 bis 1915 durch das gesamte Russische Reich führte, um dieses in rund 10 000 Farbaufnahmen festzuhalten. Von 1909 bis 1931 legte Albert Kahn eine Kollektion von 72 000 Farbfotos an, Die Archive des Planeten. Carl Auer von Welsbach, Unternehmer und Entdecker mehrerer chemischer Elemente, gilt als Pionier in Österreich. Der Farbfotopionier Adolf Miethe gab 1904 den vermutlich weltweit ersten Band mit gedruckten Farbfotografien heraus. Zwar wird diese Errungenschaft gelegentlich zwei früheren Büchern zugesprochen, nämlich den „natural color photos“ im 1899 vom Verleger F. Tennyson Neely herausgegebenen Album über den amerikanisch-spanischen Krieg und den „farbigen Naturaufnahmen“ in einem sogar schon 1895 erschienenen Berlin-Buch von Adolph Otto Troitzsch, aber bei beiden handelt es sich nicht um gedruckte Farbfotografien, sondern um Schwarz-Weiß-Fotos, die durch ein spezielles Druckverfahren nachträglich koloriert wurden. (Quelle: Wikipedia)

„Die Menschen empfinden im Allgemeinen eine große Freude an der Farbe. Das Auge bedarf ihrer, wie es des Lichtes bedarf.“

Goethe: Zur Farbenlehre

Schwarzweißfotografie – Pro

Ich finde bei sehr vielen Bildern, vor allem im Bereich Straßenfotografie, wirken Grautöne besser. Aber da bin ich wohl vorbelastet, weil ich mich viel damit beschäftige. Auch finde ich das das Auge nicht vom Wesendlichen abgelenkt wird. Wenn wir z.B. Kriegsbilder sehen mit viel Blut, dann würde die rote Farbe eher ablenken und die Bildaussage vielleicht verändern. Auch muss man sich als Fotograf bei Black and White mehr Gedanken machen, die das Bild später wirkt und wie ich meine Aussage, trotz fehlender Farbe rüber bringen kann.

Tiergarten 04 2023 10Tiergarten 04 2023 9

Bei diesen Bildern finde ich das Rot eher störend und es lenkt mich von den alten Kamera´s ab.

Grautöne – Contra

Unser Leben ist bei gesunden Augenlicht immer in Fabe getaucht. Das macht es uns leichter auch Farben mit Gefühle zu verbinden. Die Grautöne bringen grundsätlich etwas mehr Kälte rüber und im Internetzeitalter kann es gar nicht knallig genug sein. Aber es gibt auch Aufnahmen, die kommen in Farbe gar nicht so gut rüber. Wie z.B. das leere Glas hier.

small Blaue Stunde Berlin 2023 22.04.2023 STR04484 1small Blaue Stunde Berlin 2023 22.04.2023 STR04484

Mein persönliches Fazit

Es gibt Aufnahmesituationen das gefällt mir die Farbfotografie besser, wie z.B. bei klassischen Urlaubsfotos oder den Aufnahmen einer Hochzeitsfeier. Aber in vielen Situationen kann ich auf Farbe verzichten und bevorzuge aktuell die Vielfallt der Grautöne. Unterm Strich muss jeder für sich seinen eigenen Stil finden. Wichtig ist nur, das wir hinter der Kamera zum Macher werden.

Wie ist das bei Dir? Ich würde mich über Kommentare hier im Blog zur Farb- und Schwarzweißfotografie sehr freuen.

Dein Stephan aus Berlin

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