Und schon wieder waren wir unterwegs und dieses Mal zog es uns raus aus Berlin in Richtung Oranienburg, zu den Heilstätten Grabowsee. Vor vielen Jahren war ich bereits in Beelitz, aber jetzt im Norden von Berlin finde ich einen schönen Lost Place, der noch sehr gut erhalten ist und auch „gepflegt“ wird.
Heilstätten Grabowsee
Die Heilstätte Grabowsee ist eine ehemalige Lungenheilstätte am Grabowsee im Landkreis Oberhavel in Brandenburg. Sie war die erste Heilstätte für Lungentuberkulose in der norddeutschen Tiefebene und wurde 1896 vom Deutschen Roten Kreuz als Versuchseinrichtung gegründet, um zu erproben, ob Heilstättenkuren im märkischen Kiefernwald ebenso erfolgreich seien wie in den Gebirgen und an der See. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente sie von 1945 bis zum Abzug der Sowjetarmee aus Deutschland – 1992 – als Militär-Lazarett. Danach war die Anlage einige Zeit eine beliebte Kulisse für Filme und Fotografien aber auch für Vandalen.
Mediennutzung von Grabowsee

Das Gelände wurde ab den 2000er Jahren häufig als Kulisse für Film- und Fotoaufnahmen genutzt. Im Jahr 2011 wurde auf dem Gelände die Artbase, ein Kunst und Musik-Festival veranstaltet. 2013 diente das Gelände als Drehort für den Film Monuments Men – Ungewöhnliche Helden, der die Rettung von Kunstschätzen durch eine US-Spezialeinheit am Ende des Zweiten Weltkriegs hier nachstellte und 2017 für den Film Heilstätten, dessen Handlung eigentlich in den Beelitz-Heilstätten spielt. Auf dem Gelände wurde das Video Judged by von Euzen gedreht. (Quelle: Wikipedia)
Jetzt wird das Gelände verwaltet und es wird versucht das Alte zu erhalten. Und wir in unserem Fotowalk haben uns alle vorsichtig auf dem Gelände bewegt. Ziel muss es sein, das Alte zu erhalten und den jungen Menschen zur Verfügung zu stellen. Teile werden aktuell, wie auch am Teufelsberg durch Künstler genutzt. Aber genug der langen Rede hier kommen jetzt meine Fotos, wie gewohnt in Schwarzweiß.
Fotos vom Grabowsee
Fotowalk der anderen Art

Wir waren am Wochenende 16 Personen auf dem Gelände und hatten es fast für uns. Jeder konnte seiner Wege zíehen, da alle mit einem Lageplan ausgestattet war. Carola hatte die Planung übernommen, da sie schön öfter am Grabowsee unterwegs war und was soll ich sagen, es hat alles super geklappt. Fünf Stunden eintauchen in die Geschichte, weit vor unserer Zeit und ich war nach 4 Stunden so erschlagen, dass ich einige Häuser gar nicht mehr angeschaut habe. Also werden wir auf jeden Fall noch ein weiteres mal zum Grabowsee fahren. Wann und wie, dass steht noch in den Sternen. Danke noch mal an alle Teilnehmer, dass es so toll geklappt hat. Es steckt immer eine Menge Arbeit dahinter und in meiner Gruppe werden von mir, bzw. den Menschen, die die Sachen organisieren, keine Gebühren verlangt. Wir wollen einfach nur mit anderen „fotoverrückten“ unsere Leidenschaft teilen.
Wer sich die Zeit nehmen kann, der sollte das Gelände besuchen aber man muss sich vorher anmelden und es kostet auch Geld, wenn man dort fotografieren möchte. Aber ganz ehrlich, jeder Euro ist gut investiert und auch, wenn man glaubt, die Bilder alle schon mal im Netz gesehen zu haben, so kann ich sagen: „Die Heilstätten Grabowsee haben ihre Wirkung nicht verloren. Man macht sich Gedanken was hier in den über 100 Jahren alles passiert ist. Auch einfach mal am See ausruhen tut gut und die Kapelle, eines der wenigen Gebäude ohne Dach, ist immer noch heute ein Ort der Besinnung.
Es ist immer wieder toll was für Orte mit einer Geschichte in und um Berlin noch besuchbar sind. Bisher habe ich jeden Walk genossen und am Wochenende geht es schon wieder weiter in Potsdam. Das heißt wir bleiben wie am Grabowsee auch im August in Brandenburg und werden erst wieder im September mit den Walks in Berlin weiter machen.
Für alle, die wissen möchten was für „Hardware“ ich benutzt habe, hier die Fakten. Ich war mit der Sony A6600 und dem 12 mm Samyang (manueller Fokus) unterwegs. An diesem Tag habe ich gefühlt 90% aller Aufnahmen ohne Automatik gemacht. Also nach guter alter Art, Blende, Zeit und Schärfe per Hand eingestellt. Zum Glück hatte ich mein Stativ dabei, so konnte ich jedes Bild in Ruhe belichten. Bei der Brennweite muss man aber vorsichtig ran gehen, denn ansonsten „übersieht“ man sich schnell die 12 mm.
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