Die meist benutzte Perspektive, die der Hobbyfotograf nutzt ist wohl klassisch im Stehen und die Kamera quer vor die „Nase“. Gefühlt werden 90% aller Bilder so gemacht und auch ich gehöre in dem Bereich zu den „Normalos“. Dabei gibt es so viele Möglichkeiten ein Foto oder Video aufzunehmen. Ja du musst vielleicht dazu in die Knie oder gar die Kamera auf den Boden stellen.
Perspektive und die Gestaltung
Wenn wir die oben beschriebenen Perspektive (Normal- oder Zentralperspektive genannt) einnehmen, dann begegnen wir dem Objekt auf Augenhöhe. So gehen wir gewöhnlich durch das Leben und deshalb ist es eine ganz normale Reaktion, dass wir auch den Großteil unserer Bilder so aufnehmen. Aber heute möchte ich dir die unterschiedlichen Varianten aufzeigen und bei der ersten geht es gleich mal in die Knie.
Froschperspektive, die Beliebte
Durch die Klappdisplays an vielen Kameras haben wir eine einfache Möglichkeit die Kamera z.B. auf den Boden zu stellen und trotzdem zu sehen, was wir im Sucher antreffen. Diese Aufnahmesituation, die sozusagen unterhalb der Normalperspektive beginnt, ist die beliebteste Variante der Fotografen auf diesem Planeten.
Den alten Wachturm in Berlin Treptow habe ich erst im Stehen fotografiert, ja dem natürlichen Reflex bin ich da verfallen. Aber dann habe ich die Kamera einfach mal in die Wiese gestellt und den Vordergrund fokussiert. Schon rückt der kleine Käfer, der die Abendsonne genießt, in den Blickpunkt. Der Turm ist schmückendes „Beiwerk“.
Die Wiese oder die Blumen am Standrand wirken auf einmal wie ein Urwald. Auch beim Video sieht dieser Bereich dann richtig riesig aus. Oder kleine Kinder oder Haustiere aus diesem Blickwinkel fotografiert, sehen aus wie „Riesen“. Damit verändert man auch die Aussage eines Bildes. Fotografieren wir einen Menschen von oben herab, dann ist die Aussage eher negativ. Aus dem Blick des Frosches, schauen wir hoch zu der Person.
Diese Perspektive kann jeder mit seinem Handy oder mit der Kamera ohne weitere Hilfsmittel realisieren. Etwas anders kann es sich bei der nächsten Variante verhalten.
Vogelperspektive, von oben herab
Jetzt bewegen wir die Kamera über die Zentralperspektive nach oben. Bis zu einem bestimmten Punkt können wir das auch wieder mit dem Klappdisplay der Kamera realisieren, aber irgendwann gehen und die Mittel, will sagen, die Länge der Arme aus. Da kann noch ein Stativ und der Selbstauslöser helfen. Und wenn man dann noch das Handy mit der Kamera verbinden kann, dann kann man dieses als Fernauslöser benutzen und sieht sofort was man fotografiert hat.
Mache dir einfach mal die Mühe und nehme vom selben Standort 3 Fotos vom selben Objekt auf. Nutze die bisher genannten Perspektiven und du wirst sehen, dass die Bildaussage total unterschiedlich sein wird.
Diese Perspektive wird ganz oft bei Drohnenaufnahmen genutzt. Auch bei Landschaftsdokumentationen finden wir immer öfter die Vogelperspektive. Aber auch die Katze von oben fotografiert ist dann schon eine Veränderung des Blickwinkels. Tipp: Wenn du auf einer Brücke stehst, dann schaue auch mal direkt über das Brückengeländer nach unten. Da können tolle Dinge versteckt sein, die du sonst nicht sehen würdest.
Alleine wenn wir diese 3 Ansätze bei der Fotografie bewusst nutzen, hat ein jeder von uns schon neue und bestimmt auch interessante Bilder auf der Speicherkarte, die er so vorher nicht wahrgenommen hätte. Aber natürlich gibt es noch mehr Möglichkeiten ein Foto zu machen. Ich will hier jetzt noch zwei weitere Blickwinkel zeigen, die man auch ohne Hilfsmittel nutzen kann.
Viel drauf, Panoramaperspektive
Hier kann uns ein Stativ helfen, oder deine Kamera bietet das Panorama als mögliche Aufnahmen schon an. Panoramabilder („Panorama“, Allsicht von altgriechisch pan, all, ganz, und horama, Sicht, im Plural: „Panoramen“) zeichnen sich durch die Abdeckung eines großen Betrachtungswinkels aus. Ein Panoramabild, das 360 Grad abdeckt, wird auch als Rundbild bezeichnet. Panoramen werden oft für die Abbildung von Architektur und Landschaften herangezogen.

Auch hier kannst Du viele Möglichkeiten nutzen. Nicht nur Landschaften eignen sich für diese Perspektive. Auch in Räumen kann diese Lösung interessant sei, wenn man z.B. die ganze Bühne auf einem Foto haben möchte. Hier kann ich dir nur sagen, probiere es einfach öfter mal aus und wenn du eine Stativ dabei hast, dann kannst du es auch schnell realisieren.
Bei der letzten Variante gehen wir dann etwas dichter an das Objekt unserer Begierde.
Nahperspektive, zeigt ein bisschen mehr
Egal ob im Stehen oder auf den Knien, gehe mit deinem Objektiv dicht ran, oder nutze dein Teleobjektiv um nur einen kleinen Ausschnitt im Bild einzufangen. Hier geht es auch ein bisschen um die Detailverliebtheit, die den Betrachter auch wieder neue Sichtweisen aufzeigt. Das Auge ganz dicht fokussiert kann schon beängstige Wirkungen haben. Aber auch der Grashalm direkt vor der „Nase“ verändert die Bildaussage. Beide Varianten kannst du hier sehen.


Ich hoffe ich habe dich für die verschiedenen Blickwinkel neugierig gemacht und du gehst das nächste Mal in die Knie, schaust von der Brücke runter oder gehst mal ganz nah ran. Ich freue mich über dein Feedback und vielleicht zeigst du uns hier das eine oder andere Bild aus deiner Sicht.
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