Nachdem ich ja Anfang 2024 meinen kompletten Workflow am Arbeitsrechner (Desktop) auf Linux umgestellt habe, ich hatte bereits darüber hier und da berichtet, habe ich mich mittlerweile von meinem Microsoft Surface Go getrennt. Ja es war in die Jahre gekommen und ich habe überlegt, was ich für Unterwegs dann in der Zukunft nutzen will.
Mobile Bearbeitung unter Linux
Als erstes habe ich mir überlegt ob ich mir jetzt einen kleinen Laptop hole, also maximal 14 Zoll groß, damit das Gerät auch kompakt bleibt. Dann sollte es stabil sein und auch wieder für Linux geeignet sein. Da ich aber keine Powerworkstation für das mobile Arbeiten benötige, dachte ich mir: „Schau doch mal was so im Bereich gebrauchte (refurbished) Laptops unterwegs ist.“
Hängen geblieben bin ich dann bei den Herstellern HP und Lenovo, die zum einen gute Verarbeitung anbieten und wo man auch noch gute Businessgeräte bekommen kann, die 4 oder 5 Jahre alt sind. Ja Linux braucht halt weniger Power damit man arbeiten kann. Klar bei Rendern oder komplexen Bildbearbeitungen, kommen ältere Geräte auch an ihre Grenzen, aber da ich das dann ja auch eher im kleinen Stil unterwegs mache, ist die Power nicht ganz so wichtig.
Welche Hardware ist es jetzt geworden
Unterm Strich bin ich bei Lenovo hängen geblieben und genauer gesagt bei einem Thinkpad T490 mit Nvidia Grafik. Die vorhanden 16 GB werden jetzt noch mal auf 48 GB RAM aufgebohrt und dann bin ich mit der (refurbished) Lösung bei nicht einmal 1,5 kg Gewicht super zufrieden. Das ganze läuft aktuell mit Windows 11 und Linux Mint 22, wobei ich für die Arbeit ausschließlich Mint nutze. Windows habe ich nur noch für zwei Dinge auf dem Laptop, Garmin und Mailstore. Da gibt es noch keine Linux Lösung.
Aktualisiert am 3.9.2024: Mittlerweile sind die insgesamt 48 GB RAM im T490 bei der Arbeit. Und es läuft nicht mehr Mint sondern Manjaro mit KDE Plasma auf dem Laptop. Manjaro basiert auf Arch Linux und ist eine „rolling“ Distribution. Und bei der Oberfläche bin ich mal auf eine Alternative umgestiegen. Mal sehen wohin es mich langfristig als Linux Lösung hin verschlägt!
Ich habe mich für Mint entschieden, da ich auch diese Lösung auf dem Desktop zu laufen habe. Und ganz ehrlich für einen Windows Umsteiger ist Mint die in meinen Augen optimale Lösung. Man muss sich nicht viel umgewöhnen und fast nix im Terminal machen.
Und wenn ich ganz ehrlich bin, Betriebssystem kostenfrei, Programme kostenfrei und muss ich in meinem Umfeld in der Fotografie und beim Filmen auf etwas verzichten – ein ganz klares Fazit NEIN! Nach ca. 2 Monaten Eingewöhnung, weil neue Softwarelösungen ins Boot geholt wurden läuft der Workflow wieder fast reibungslos. Klar suche ich immer mal wieder das eine oder andere, aber meistens finde ich auch dafür eine Lösung. Und was alle möglich ist, das zeige ich Nach und nach auch auf Youtube in meinen Tutorials.
PC und Laptop sind jeweils 5 Jahre alt und durch den Umstieg spare ich mir die Investition in neue Hardware. Ich denke mal in 2-3 Jahren wird es dann voraussichtlich notwendig, den Desktop eine „Frischzellenkur“ zu verpassen. Aber vorher ganz bestimmt nicht. Und was das refurbished Thinkpad betrifft, so glaube ich, dass sich diese kostengünstige Investition in das T490 für die nächsten 5 Jahre gelohnt hat.
Klar muss man überlegen was man auch mobil einsetzen möchte und welche Ansprüche man hat. Ich habe nach einer Lösung gesucht mit der ich Bilder ein bisschen bearbeiten kann und den Ausschnitt an die Bedürfnisse anpassen kann. Des weiterem will ich kleinere Clips für die sozialen Medien bearbeiten können. Aber auch ein 4k Video lässt sich damit erstellen, es braucht dann halt etwas länger beim rendern, aber das ist ja auch klar.
Refurbished, was das nun wieder
Der englische Begriff “refurbishing” meint die qualitätsgesicherte Instandsetzung (Aufbereitung) von Geräten zum Zweck der Wiederverwendung. Anstatt gebrauchte oder kaputte Produkte (Handys, Computer, Notebooks etc.) in den Müll zu werfen, können die elektronischen Geräte repariert und somit wieder genutzt werden.
Im Allgemeinen handelt es sich um gebrauchte Ware, die aber kaum von einem Neugerät zu unterscheiden ist, weil sie überholt, aufgerüstet und gereinigt wurde. Häufig werden bestimmte Produkte refurbished, die eine lange Lebensdauer aufweisen oder wenig genutzt wurden. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Vorführgeräte aus einem Geschäft oder Geräte, die Kunden aus welchen Gründen auch immer zurückgeschickt haben. Letztere Option wird je nach Nutzungsgrad auch dem Begriff B-Ware zugeordnet.
Merkmale von Refurbished
Im Regelfall weisen Refurbished Produkte einige Merkmale auf, die sie insbesondere von gebrauchten Produkten unterscheiden. Dazu zählen unter anderem:
- Es handelt sich um originale Markengeräte
- Geräte sind technisch einwandfrei
- Die Produkte wurden technisch und optisch geprüft
- Optisch sind maximale kleine bis mittlere Gebrauchsspuren sichtbar
- Im Vergleich zu Neuware sind Refurbished Produkte günstiger zu erwerben
- Häufig werden die Produkte mit einer zusätzlichen Garantie verkauft
Und die Hardware, die ich in den letzten Monaten „aussortiert“ habe, ist nicht im Müll gelandet, sondern hat neue Nutzer gefunden. Ja warum muss man immer das Neuste vom Neusten haben, wenn man tolle Lösungen auch gebraucht erwerben kann. Aber diesen Weg muss jeder für sich selbst gehen. Ich bin schon vor vielen Jahren einen kleinen Schritt in die Richtung bei meinen Handy´s gegangen.
Muss es immer das aktuelle Handy sein, oder macht es das aus dem letzten Jahr auch noch? In meinem Fall könnte ich auch 2 Jahre zurück gehen, denn die Handys, die vor 2 Jahren die Überflieger waren, gehören laut Marketing jetzt zum Edelschrott. Aber natürlich ist das nicht so. Also habe ich meine letzten 3 oder 4 Handys alle gebraucht gekauft und habe noch nicht einmal etwas bereut.
Nachhaltig ist auch in der IT ein Thema und jeder von uns kann etwas dazu beitragen. Wenn ich mir die Müllberge vor der Tür anschaue, dann freue ich mich über jedes Gerät, was ich jemanden in die Hand drücken kann und der dann dafür sorgt das die Technik von „gestern“ auch morgen noch genutzt wird.
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