Die Organisation der Bilder übernimmt mittlerweile oft eine Softwarelösung und auch dort zieht die KI immer mehr ein. Dafür gibt es viele Tools und in diesem Beitrag geht es erst einmal darum sich Gedanken zu machen wie ich meine Fotografien organisiere. Alles was ich hier und heute schreibe, ist nur meine eigene Meinung, die auf jahrelange Erfahrung zurückblickt.
Organisation ist das halbe Foto, oder so
Schauen wir mal ein paar Jahrzehnte zurück, da sind wir aus dem Urlaub nach Hause gekommen und nachdem die Fotos entwickelt aus dem Labor zurück kamen, wurden sie in ein Fotoalbum eingeklebt und noch mit Texten „garniert“. Diese Haptik und Nostalgie kann sich der Mensch im digitalen Zeitalter nicht mehr leisten. Organisation wäre gerade jetzt sowas von wichtig aber bevor wir uns über die Organisation auf der Festplatte Gedanken machen, müssen wir überlegen, was von der Speicherkarte auf die Festplatte kommt.
Wo Speichern wir unsere Werke
Bitte investiert in Sachen Datenspeicher in ein RAID System, also einem Festplattensystem, wenn es richtig eingerichtet ist, was eure Bilder zweimal abspeichert. In der Fachsprache redet man hier oft vom RAID 1, bei dem mindestens zwei Festplatten benötigt werden und jedes Bild zweimal gespeichert wird. Fällt eine Festplatte aus, dann habt ihr das Foto noch auf der anderen Platte und könnt die Defekte austauschen.
Klar man zahlt das Doppelte für den Speicherplatz aber was ist, wenn deine Fotos der letzten 10 Jahre weg sind? Wer mehr Geschwindigkeit bei den Schreib- und Lesezugriffen benötigt der muss auf RAID 10 (1 + 0) zugreifen, benötigt dann aber mindestens 4 Festplatten.
Ok, jetzt haben wir die Organisation schon eine Stufe höher gebracht und den richtigen „Datenspeicher“ für die Werke zur Verfügung.
Organisation 1.0 – was kommt auf den Speicher
Du bist fleißig unterwegs gewesen, hast 500 Fotos gemacht, aber überspielst Du jetzt die komplette Speicherkarte 1 zu 1 auf dein Festplattensystem? Versuche schon im ersten Schritt mit deinem Bildbearbeitungsprogramm, ich nutze Capture One, nur die Bilder zu überspielen, die es „Wert“ sind. Damit tust Du Dir und deinem Festplattensystem schon den ersten Gefallen. Nimm die Auswahl am PC und nicht am Kameradisplay vor, denn auf dem kleinen Display sieht man nicht alles so gut wie an einem 27 Zoll Monitor.
Und wenn Du die wertigen Fotos überspielt hast, dann formatiere die Speicherkarte in der Kamera gleich. Dann kommt man gar nicht erst in die Versuchung noch mal nachzusehen. Aber vorher überprüfe bitte ob der Transfer einwandfrei funktioniert hat.
Organisation 2.0 – wie finde ich die Bilder später wieder
Was hilft es mir, wenn ich weiß, dass ich das Bild auf meinem Festplattensystem habe, aber es nicht mehr finde? Es hilft mir nicht weiter. Jetzt muss jeder für sich überlegen wie er einzelne Bilder mit Schlagworten, Sternen und/oder Farbmarken versehen möchte. Denn nur so kann man nach Jahren die Suche eingrenzen und muss vielleicht nur ein paar Dutzend Bilder anstatt 1000 durchforsten. Hier gilt das Prinzip am Anfang Zeit zu investieren.
Fotoabzüge von früher, die nicht gleich im Fotoalbum landen, landen für ewig in einer großen Kiste!
Stephan
Aber bitte tue dir einen Gefallen übertreibe es nicht mit der Struktur, die lebt sowieso und ist organisch. Weißt du ob du in 3 Jahren Makrofotografie betreibst, mit der du heute nix am Hut hast?
Schlagworte
Benutze sinnvoll Schlagworte die du auch unterschiedlich kombinieren kannst. Wenn Du nur im Urlaub fotografierst dann könnten für die Organisation folgende Schlagworte interessant sein. Urlaub, die Jahreszahl, die vier Jahreszeiten und was für ein Urlaub es war. Also die Reise nach Barcelona im Herbst 2012 könnte dann die Schlagworte: Barcelona, Städtereise, Straßenfotografie, 2012, Herbst und Urlaub bekommen. Wenn du dann noch Bilder in Schwarzweiß speicherst, kannst du das noch als Schlagwort hinzu nehmen.
Sterne
Die meisten Bildbearbeitungsprogramme bieten noch die Vergaben von bis zu fünf Sterne an, die sich gut für die Organisation machen. Motto ist dann:
- 5 Sterne bedeutet das ist ein super Bild, was ich mir auch an die Wand hängen würde
- 1 Stern beutet dann es war es wert, dass ich es bearbeitet habe, kommt aber bestimmt nicht an die Wand
Aber auch da musst du für dich eine eigene Bewertung ausarbeiten. 5 Sterne werden bei mir nur sehr selten vergeben, die meisten Bilder bewegen sich bei 3 oder 4 Sterne in meiner Organisation der Fotografien.
Farbmarkierungen
Diesen Bereich der Organisation kann man dann noch als letzten Feinschliff betrachten. Oder man kann die Farbmarkierungen auch dazu benutzen um Fotos zu kennzeichnen, die man später noch bearbeiten will, weil sie sich z.B. für ein Video oder so eignen. Ich selbst arbeite hier nur innerhalb eines Projektes mit Farbmarkierungen und wenn das Projekt abgeschlossen ist, dann lösche ich diese wieder.
Somit stehen und 3 Ebenen, Schlagworte, Sterne und Farben, zur Verfügung um eine strukturierte Organisation in die Bildersammlung zu bekommen.
Wenn ich dann Freunden nur die Bilder zum Thema Straßenfotografie in Schwarzweiß aus dem Jahr 2022 zeigen will, dann brauche ich nur die Filter setzten und die Software spuckt die richtigen Fotos aus. Schnell auf eine Stick kopiert und dann an den TV geklemmt und schon steht dem „DIA-Abend“ nichts mehr im Weg.
Welche Tools neben der Bildbearbeitungssoftware für diese Organisation noch in Frage kommen könnten, das schreibe ich dir in einem späteren Beitrag. Bis dahin wünsche ich dir immer tolle Motive und sei immer der Macher.
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One Reply to “Organisation der Fotos – aber bewusst”